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Dienstag, 13. Mai 2008

Roman Herzogs widerliche Lobbyarbeit

"Alte leben auf Kosten der Jungen" -Nein, nein. Das habe ich nicht am Stammtisch aufgeschnappt. Das sagt Roman Herzog. Auf die Frage, ob man angesichts der Tatsache, dass ein Arbeitnehmer zukünftig 43 Prozent Rente vom Lohn bekommt, wirklich davon reden kann, dass die Alten die Jungen ausplündern, antwortet Roman Herzog forsch
Im Prinzip ist das ohne weiteres möglich, zumindest bei den höheren Renten. Wir haben ja nicht nur die ganz armen, kleinen Rentner, die man auf ganz andere Weise entlasten muss, sondern es gibt ja auch relativ hohe Renten.
Das gilt für Herrn Herzog, der 19.000 Euro Pension erhält. Doch das gilt nicht für die Mehrheit der Rentner. Es gibt Menschen, die über 35 Jahre gearbeitet haben, und trotzdem eine Rente unter halb der Sozialhilfe. Diese wurde seit 10 Jahren nicht erhöht.
Die Erhöhung der Renten um 1,1% ist bei weitem keine Wohltat für die Rentner. Diese haben einen effektiven Kaufkraftverlust von 10% in den letzten 5 Jahren hinnehmen müssen. Dazu kommt die Preissteigerung, die Erhöhung der Beiträge zur Pflege- und Krankenversicherung
Die älteren Menschen haben einen Kaufkraftverlust von etwa zehn Prozent in den letzten fünf Jahren hingenommen. Sie werden immer stärker belastet durch die Kostensteigerung,

Dabei geht es gar nicht um jung und alt, sondern um arm und reich. Genau diese Kluft nimmt immer weiter und in erschreckenden Schritten zu. Davon möchte Herzog ablenken. Für ihn heißtdas Mut zum Handeln: Reformen zulasten der Bevölkerung. Und zugunsten seiner Lobbyfreunde. Er und seine Wirtschaftsamigos wollen in seinem "Konvent für Deutschland" , in dem Herzogs Buch teil ist, den Sozialstaat weiter zurückdrängen. Genauso wie es die Aktion "neue Soziale Marktwirtschaft schon versucht. Finanziert wird der Konvent von elf Großunternehmen. Darunter die Deutsche Bank, RWE und Porsche. Lobbyarbeit vom feinsten, Herr Herzog.
Doch das ist längst nicht alles. Auch das Roman Herzog-Institut wird von den Arbeitgebern finanziert. Der Vorstand besteht aus ausgewählten Wirtschaftsgrößen von Siemens bis Eon. An der Spitze der Alt-Bundespräsident, der dem ganzen ein prominentes Gesicht gibt. Perfekt ausgekügelt. Das Ziel von Herzog, Clement und Co ist auch klar. Die gesetzliche Rente soll zurückgedrängt werden zugunsten der privaten Versicherungswirtschaft. Das entlastet die Arbeitgeber und belastet die Arbeitnehmer.
Die Hetze "jung gegen alt" wird weitergehen. Herzog wird weitermachen. Für die Lobby und gegen die Menschen, die keine Grabenkämpfe zwischen den Generationen wollen.

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