So viele Menschen geben vor, glücklich zu sein. Sie tragen die Maske des Glücklichseins, obwohl sie so anders fühlen. Doch die Gesellschaft schreibt gewissermaßen eine völlig oberlächliche Norm des Zwanges vor. Den Zwang glücklich sein zu müssen. Doch sie sind es oftmals nicht. Blickt man durch diese Maske sieht man Unruhe, Gereiztheit, Niedergeschlagenheit, Anspannung, Schlaflosigkeit, Depressionen. Und wer nicht glücklich ist, der ist kein funkionierende Mensch, so sieht es die Gesellschaft. In Wahrheit geht es doch um die Frustration des Bürgertums, die den Menschen zum Arbeitstier macht, zum devoten Arbeiter, der sich den Zwängen der Wirtschaft beugen muss. Sicherlich, das trifft auch zu, Niedriglohnsektoren, Billig-Jobs etc tragen ihren Teil dazu bei. Doch der Mensch sollte sich als Zweck allen wirtschaftlichen Erfolges sehen, als unabdingaberen und nicht wegzudenkenden Garanten für die wirtschaftliche Blüte. Doch was nutzt es, wenn es die Wirtschaft und nicht zuletzt die, sich ohnmächtig gebende, Politik. Diese müssen auch ihren Teil dazu beitragen.Ich glaube auch, dass dieses Frustration vielen Menschen unfähig macht, die wirklichen wichtigen Dinge des Lebens zu entdecken und danach zu handeln: Zu lieben, für andere und für sich da zu sein, Reflektieren, Denken.
Das macht die Menschen so, wie sie sie sind, sich geben und sich sehen wollen.
Viele Menschen sind nicht glücklich, obwohl sie in der Fülle aller Dinge leben, wie es die Bibel schreibt. Dort heißt es, als stärkste Anklage gegen die Hebräer: Ihr habt keine Freude gehabt, in der Fülle der Dinge, heißt es singemäß. Kein Satz trifft besser auf die heutige, die unsere Gesellschaft zu ( und untermauert die "zeitlose Aktualität" der Bibel) Für kein Zeitalter hat dieses Wort eine solche fundamentale Bedeutung. In der Gesellschaft gibt es Lust, die Befriedigung dieser Lust, die Angebote zur Befriedigung und die kurzweilige Stillung der Lust. Genauso wie es Vergnügen gibt, ein ebenso kurzweilige Emotion ohne andauernder Wirkung. Was so vielen Menschen fehlt ist ein viel nachhaltigeres Gefühl. Die Freude.
Donnerstag, 22. Mai 2008
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