Seiten

Montag, 4. Februar 2008

Breaking News : Krankmeldungen kosten Geld. Eine Erkenntnis

Gerade als mein täglicher Politik/Wirtschaft/Kultur Rundgang durch die verschiedene "Onlineprintmedien" bei Spiegel Online hängen blieb, stieß ich auf folgenden Artikel: " Stress ist häufigster Grund für Krankmeldungen" Nun, das ist keine bahnbrechende Neuigkeit. Dass in vielen Betrieben die Zeit und der Chef, vorzugsweise in Kombination, den Arbeitnehmer schikaniert, ist wohl den meisten Menschen bekannt.
Bisher war es allerdings so, dass dieser Sachverhalt bei den Verantwortlichen auf wenig Gehör gestoßen ist. Zwar kann man sowohl bei der CDU als auch bei der SPD einen gewissen "Arbeiterkümmerertrend" erleben, jedoch schwappte dieser nicht so weit über, als dass man sich um die Arbeitsbedingen gedanken machte. Nun aber erkannten die eben Desinteressierten, Gleichgültigen einen neuen, ebenso banalen, Aspekt. Krankmeldungen kosten, oh Wunder, Geld. Da war er wieder, einer der Schlüsselbegriffe für herrschende Politiker. "Geld". Und zwar richtig viel. 2002 waren es (europaweit) 20 Milliarden Euro. Da soviel Geld selbst für die Wohlstandsunion kein Pappenstil ist, ist man in den verschiedensten Gremien dabei, dieses Problem zu lösen.
Ein immer noch wachsendes Problem, vor allem im Dienstleistungssektor, ist das Mobbing. Vorzugsweise männliche Kollegen, meist selbst mit Minderwertigkeitskomplexen ( welche oftmals im Zusammenhang mit Versagen beim Geschlechtsverkehr bis hin zur Impotenz häufig vorkommen) versehen, suchen sich Opfer, die sie nach Belieben "beherrschen" können. Statt immer nur zu reden, könnte man in Mobbing gefährdeten Betrieben Vertrauenspersonen mit Zusatzausbildung zur Verfügung stellen, die den Opfern zur Seite stehen. Hinzu muss der Arbeitsplatz in solchen Betrieben einfach ebsser überwacht werden.
Ein anderes Problem, dass diesen Stress verursacht, ist der Personalmangel. Hier nur ein (verzweifelter) Apell eines Krankenpfelgeschülers an alle übrigen Dienstleister: Stellt mehr Leute ein! Gerade im Gesundheitssektor ist der Personalmangel so eklatant, dass ich mich manchmal wundere, warum nicht schlimmeres passiert. Das ist in weiten Teilen einfach nur fahrlässig.
Diese ganzen Investitionen werden sich lohnen! Steigt die Zufriedenheit der Belegschaft, steigt auch die Produktivität des Betriebs. Sinken die Krankmeldungen, sinken auch die Mehrausgaben der Betriebe. Und das müsste doch im Sinne aller Firmenbosse sein.

Nebenbei noch ein paar Worte zu dem Spiegel Online Artikel "Stress ist häufigster Grund für Krankmeldung". Die Wandlung vom Spiegel, vom linksliberalen zum neoliberalen Blatt, wird in diesem Artikel besonders deutlich. Gerade mal einen Nebensatz schenkt der Autor den Belangen der Arbeitnehmer. Dem Rest gilt nur der Wirtschaft. Und auch wenn das Spiegel Magazin und das Online Portal zwei verschiedene Institutionen sind, so unterliegen sie doch der selben Leitung. Und somit auch der selben politischen Ausrichtung.

Schade, Spiegel.

Blog-Archiv