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Mittwoch, 13. Februar 2008

Solidarität mit den Mohammed- Karrikaturisten!

Wer erinnert sich nicht an die Mohammed Karrikaturen? So ziemlich niemand. Vor ca einem Jahr waren die Werke eines dänischen Cartoonisten in aller Munde. Und was haben die Muslime nicht empört. Haben geschimpft, demonstriert, gehasst. Die Fahnenindustrie lief auf Hochtouren, dicht gefolgt von der Feuerzeugindustrie. Was allerdings die USA und Israel mit dänischen Karrikaturen zu tun haben, konnte mir bis heute niemand erklären. Das mag wohl am Intellekt solcher,die tatsächlich Fahnen anfackelten, liegen. Frei nach dem Motto, "alle in einen Sack und draufkloppen". In dem Fall allerdings eher anbrennen. Primitiver gehts nimmer.
Wie dem auch sei, diese so provozierenden Karrikaturen werden nun wieder gedruckt. Allein schon die lachhafte Protestwelle und das Unverständnis vieler Muslime im Bezug auf die Pressefreiheit ist Grund genug, die Bilder erneut in Umlauf zu bringen. Der Protest an sich kann etwas sehr fruchtbares sein, genauso wie die Provokation. Nicht um sonst bin ich im Herzen ein bisschen Punk und lebe Straight Edge. Das war aber nicht der Grund, warum die Karrikaturen wieder aufgelegt werden. In Dänemark spielte sich nämlich folgendes ab:
Die dänischem Behörden haben in den vergangenen Tagen einen Anschlag auf einen Mohammed Caartonisten vereitelt. ( Mohammed-Caartonist entwickelt sich zu einer ganz neuen Berufssparte) Die Terroristen wurden inzwischen verhaftet. Diese Aktion löste eine beeindruckende Solidaritätswelle aus und zwar quer durch die politisch unterschiedlich ausgerichteten Zeitungen. Die "Jyllands-Posten", in der die Karrikaturen gedruckt wurden, ist bekanntermaßen eher konservativ eingestellt. Nicht aber rechtsradikal, wie es manche Befürworter des K-Protests behaupteten. Sosnt würde die linksliberale Zeitung "Politiken" kaum schreiben: "Unabhängig davon, dass die 'Jyllands-Posten' auf unkluge Weise Gebrauch von der Meinungsfreiheit gemacht hat, hat die Zeitung Anspruch auf unbedingte Solidarität, wenn sie von Terror bedroht ist." Darüber habe es nie Zweifel gegeben - gerade weil es der Kern der Meinungsfreiheit sei, dass es nicht die Aussage ist, die man verteidigt, sondern das Recht, sie zu äußern. "Aus diesem Grund druckt 'Politiken' die Zeichnung.
Ich kann diese Solidarität nur unterstützen. Die Pressefreiheit gehört zu dem höchsten Gut und ist ein unabdingbares Fundament für die Demokratie. Untergräbt man sie, wird man auch die Demokratie untergraben. Bei manchen sog. Protestanten mache ich mir eher um ihr Demokratiebewusstsein gedanken. Noch mal: Protest ist eine wichtige und richtige Sache, ich bin leidenschaftlicher Protestant. Doch er darf gewisse Konstante nicht in Frage stellen. Und da gehört für mich die Meinungs- und Pressefreiheit dazu.

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