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Montag, 11. Februar 2008

Die Herman der Linken

Zyniker wie ich haben es leicht. Sitzen auf ihrem hohen verbitterten Ross, schauen auf die Menschheit herab, die sie nicht mögen, und warten darauf, dass die Selbigen etwas fabrizieren, was sie kommentieren können. Wohlwissend, dass ihre edlen Ideale niemals Realität werden würden.
Manchmal, zugegebenermaßen sehr selten, bewahrheiten sich (wenigstens ansatzweise) meine Prophezeiungen . Vielleicht erinnert sich jemand an meinen Eva Herman Post vom 28.Januar 2008 "Nachtrag zum Eva Herman Post".( http://donhobo.blogspot.com/2008/01/nachtrag-zum-eva-herman-post.html)Da schrieb ich, dass sich Eva Herman mit Bischof Mixa ( und Kardinal Meissner) verbünden könnte, aufgrund ihrer gemeinsamen Liebe zum antiquierten Frauenbild. Nun, das ist nicht eingetreten. Dennoch gibt es seit geraumer Zeit ein adäquater Ersatz der medienmüde wirkenden Eva Herman. Christina Müller. Die Christina ist die Frau von Oskar Lafontaine und nebenbei familienpolitische Sprecherin der Saar-Linken. Die Gute hat sich schon mehrmals auf die Seite der Eva geschlagen, ihr Erstwerk immer wieder lobend erwähnt und die Kernthesen unterstützt. Nun hat sie selbst zur Feder gegriffen und mit ihrem Werk gegen die Reformpolitik der Großen Koalition, aber auch Teile ihrer eigenen Partei gewettert. Lustigerweise erschien dieses Buch im Bischof Mixa Verlag.

Christinas Kernthesen: Krippenplätze seien schädlich für die Kinder, und Ursula von der Leyen sei "die Kinderfeindlichste" von allen. In ihrem Buch "Dein Kind will dich" hat sie außerdem ein Konzept entwickelt, wie sie ihr "Erziehungsgehalt" von monatlich 1600 Euro im ersten, 1000 Euro im zweiten und dann 500 Euro bis zum 20. Lebensjahr des Kindes - unabhängig davon, ob ein Elternteil zu Hause bleibt oder beide arbeiten,finanzieren will. Nämlich vor allem durch die Besserverdienenden, Vermögende und Kinderlosen. Das nun wieder klingt ganz nach Oskar.
Gegen die Finanzierung habe ich gar nichts. Im Gegenteil, nach der jahrelangen Reichtumgspflege unter Rot Grün brächte eine stärkere Besteuerung höherer Einkommen nicht nur mehr Geld in die Kassen, sondern nebenbei auch noch ein Stückchen mehr soziale Gerechtigkeit. Die Frage ist nur, welchen Nutzen hat das Elterngeld und würde die "Gehaltserhöhung der Mütter" denn auch zwangsläuig ihren Kindern zu Gute kommen?
Zur Frage nach dem Nutzen oder neutraler gesehen, nach dem Effekt, gibt es mehrere Antworten. Einerseits stärkt es finanziell natürlich die Familie, andererseits bindet sie das "Gehalt" weiter an den Staat, was wiederum die Gesellschaft schadet. Denn es ist zu vermuten, dass Elternteile, vornehmlich immer noch die Frau, aufgrund der Subvention lieber zu Hause bleiben anstatt einer Arbeit nachzugehen. Und das schadet wierdum der Wirtschaft, die vor allem auf die Kreatitivät der Frauen angewiesen sind. Und die Wirtschaft ist, auch wenn es manche Linke gerne vergessen, auch ein Teil der Gesellschaft.
Die zweite Frage war, ob das "Elterngehalt" auch wirklich den Kindern zu Gute kommt, wie es die Christina wünscht. In vielen Fällen wäre ich da ziemlich sicher, dass dies der Fall wäre. Doch es gibt eben nicht nur verantwortungsvolle Eltern, sondern leider auch immer mehr Eltern, die dieses Geld lieber für sich ausgeben würden, anstatt ihren Kindern. Genau das gleiche Problem hat man auch bei Kindergelderhöhungen.
Festzustellen ist in jedem Fall, Christina Müller verzichtet auf NS Vergleiche und disqualifiziert sich nicht schon im Vorfeld, wie es Eva Herman getan hat. Sie ist außerdem der Beweis, dass der (Famlilien-)Konservatismus keine Parteigrenzen mehr kennt. Während Teile der CDU die Wichtigkeit von Krippenplätze und Nachmittagbetreuung erkannt hat, macht Frau Müller die Rolle-rückwärts. Zwar untermalt Lafontaines Frau ihre Thesen immer wieder mit linken Forderungen, dennoch gehört sie für mich zum Neokonservatismus. Leute wie Bischof Mixa, Kardinal Meissner und Eva Herman, die die Zeichen der Zeit nich erkannt haben und sich weiterhin den alten Zeiten nachtrauern, wo doch alles so furchtbar einfach war. Die Frau blieb zu Hause, erzog die Kinder, ging in die Kirche, ließ sich vom Mann vögeln und von den Kindern anscheißen. In der Gesellschaft hatten die Frauen kaum Rechte, dafür um so mehr Pflichten.

Nicht ich bin der Zyniker, sondern Frauen wie Eva Herman oder Christina Müller, die solchen Zeiten ernsthaft hinterhertrauern.

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