"Nach der Brandkatastrophe von Ludwigshafen ist der Lena-Odenthal-"Tatort" um einen Mord im deutsch-türkischen Milieu der Stadt verschoben worden. Statt an diesem Sonntag soll der ARD-Krimi "Schatten der Angst" mit Ulrike Folkerts als Kommissarin Lena Odenthal jetzt am 6. April ausgestrahlt werden. Das entschied der Südwestrundfunk (SWR) am Donnerstag in enger Abstimmung mit der ARD- Programmdirektion in München. Damit nehme der Sender "Rücksicht auf eine große Trauergemeinde, deren Gefühle wir nicht verletzen wollen", erklärte SWR-Intendant Peter Boudgoust. Bei dem Feuer in Ludwigshafen in einem von türkischen Familien bewohnten Haus waren neun Menschen ums Leben gekommen." Stern.de
Schön und gut, doch wo ist nun der Zusammenhang? In dem Tatort geht es um einen Mordfall in einer türkischen Familie, deren streng konservative Verhältnisse dargestellt werden. Und alle denen, die sagen, die ARD würde wieder Vorurteile schüren und das Bild der Türken im Fernsehen verunglimpfen, denen sei gesagt, dass ihre übertriebene Fürsorge der Türken in der Deutschen Medienlandschaft fehl am Platz ist. Sicher, der Türken wird gelegentlich immer noch als Krimineller dargestellt, der gebrochen Deutsch spricht und Döner verkauft. Doch das Bild hat sich gewandelt. Gerade in der ARD gibt es inzwischen türkischstämmige Komissare, die zu einem sehr realistischen und integrierten Bild beitragen. Der Titel "Schatten der Angst" ist äußerst passend. Tatsächlich scheint ein Schleier der Furcht über die Verantwortlichen der ARD zu liegen. Die Furcht vor harscher Kritik, Entschuldigungsforderungen oder gar Ausschreitungen. Schon als es beim letzten Tatort um eine alevitische Familie Familie ging, kochte die Wut und der Protest der Glaubensanhänger und führe zehntausende auf die Straße. Immerhin sind es die selben Aleviten, die nun die türkischen Medien zur Mäßigung aufrufen.
Ich halte fest : Rundfunkanstalten lassen sich zunehmend von unangebrachten Protesten verschiedenster Gruppen einschüchtern. Politiker wie Kurt Beck unterstützen dies. Damit wird die Pressefreiheit gleich doppelt beeinflusst. Einerseits durch die Politiker, andererseits aber durch die Verbände / Medien selbst. Ich halte das für falsch. Die Meinungs- und Pressefreiheit darf nicht wegen diesem Unverständnis und Intoleranz seitens der türkischer Medien ausgebehebelt werden. Daran ändert nichts, aber rein gar nichts ein schreckliches Unglück mit vielen Toten.
Donnerstag, 7. Februar 2008
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