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Samstag, 16. Februar 2008

Bei den Katholen bewegt sich was

Ich bin begeistert. Begeistert von der katholischen Kirche. Und das ist selten. Erzbischof Zollitsch, der neue Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz hat Schuld. Kaum eine Woche ist der Freiburger im Amt und schon bricht gleich drei Tabus der Katholischen Kirche. Er hält die Verbindung zwischen Priestertum und Ehelosigkeit für theolotisch nicht zwingend notwendig. Desweiteren kündigt er, die über die Jahre als selbstverständliche Liebesheirat zwischen der (deutschen) katholischen Kirche und der CDU. Und wäre das nicht genug, so lobte er die SPD und die Grünen. Ähnliches kannte ich nur von meinem Lieblingsexkatholen Eugen Drewermann, der behauptete, die Linke sei die einzig christlichste Partei. Auch er hatte sich gegen den Zölibat ausgesprochen. Vielleicht akzeptieren die katholische Kirche ja auch irgendwann mal Schwule und Lesben. Das wäre ja ein Ding.
Wie gesagt, ich bin begeistert. Fast euphorisch. Ich bin ja katholisch getauft und doch ungläubig, aber trotzdem interessiere ich mich für die Kirche. Warum? In Deutschland gibt es rund 65% mehr oder weniger gläubige Christen beider Konfessionen. Das sind mehr als 50 Millionen Menschen. Für viele dieser Menschen gehört der Glaube immer noch zu ihrem täglichen Leben dazu. Und das ist auch ihr gutes Recht. Nicht zu vergessen ist der humanitäre Wert der Kirche.
Unabhängig davon halte ich die beiden großen Kirchen für altbacken, teilweise sehr menschenfremd und angstmachend. Mit dem Ratzinger Papst werde ich mich auch in Zukunft nicht anfreunden können. Vielleicht aber mit dem Zollitsch. Ich werde ihm eine Email schreiben.
Roland Koch hat übrigens nicht geantwortet.

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