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Sonntag, 3. Februar 2008

The Fall of Heide Simonis

Man kann von Heide Simonis sagen, was man will. Sie gehört zu den glaubwürdigsten Sozialpolitikern in Deutschland. Vorwürfe, sie würde nur aus Machgründen an Ämtern festhalten, kann ich nicht nachvollziehen. 2005 hätte sie die Mehrheit gehabt, die Wahl ihrer selbst galt als reine Formsache. Aber dennoch scheiterte sie. Eher kann man einzelne Politiker der Schleswig Holsteiner SPD/ Grünen oder der SSW fehlendes Format vorwerfen, das sie gegen Simonis stimmten, obwohl sie zuvor einer Koalition in ihren Gremien zustimmten.
Ebenfalls durch den Dreck gezogen wurde Simonis, weil sie für Unicef an der RTL Show "let's dance" teilnahm. So wird mit Leuten, die sich ehrenamtlich für Kinder in Not eingesetzten, umgegangen. Allen voran die Bild Zeitung, Deutschlands printgewordenes Armutszeugnis. Wie sie mit ihrer widerlichen Schmutzkampagne "Hoppel-Heide" Simonis in aller Öffentlichkeit als Publicity-Süchtige darstellte und ihrem Image immens schadete. Vor allem aber schadete es Unicef.
Nun tritt Simonis von ihrem Posten als UNICEF Vorsitzende zurück. Und warum? Weil die Frankfurter Rundschau, im allgemeinen eine recht seriöse Zeitung, im November einen Artikel veröffentlichte, wo nach UNICEF Unsummen für Beraterverträge ausgegeben hätte. Mitte Januar erwies sich dieser Artikel als falsch. Nach einem Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG gab es keien Spendenveruntreuungen . Zu spät für UNICEF. Der Schaden in der Öffentlichkeit ist noch nicht abzusehen. Abzusehe war dafür der Rücktritt von Simonis. Dieses mal war sie ein Bauernopfer, das mit der ganzen, nicht vorhandenen, Affäre nichts zu tun hatte.

Ich frage mich, wie oft man Heide Simonis noch gegen die Wand klatschen will. Bis sie im öffentlichen Leben/ Politik gar nicht mehr auftreten wird? Ich denke, das haben Bild und Konsorten geschafft. Herzlichen Glückwunsch.

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