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Sonntag, 13. April 2008

Herman ist Geschichte

Es ist ein gutes Gefühl, dass keiner mehr über Eva Herman spricht. Nein, ehrlich, das zeigt, dass Familienbilder aus längst vergangenen Tage kein Thema mehr sind in Deutschland. Die Medien veröffentlichen das, was die Menschen bewegt und was sie lesen/sehen möchten. Eva Herman bewegt sie nicht, sie spaltet nicht mal.
So gesehen kann sich Eva Herman ja sogar freuen, dass ich hier über sie schreibe. Und das schon zum dritten mal. Auf meine Emails antwortet die Gute leider nicht, aber sie ist nicht die einzige. Stellung beziehen ist für manche Frauen ( und Männer natürlich) offenbar nur auf den Geschlechtsakt bezogen.
Wie auch immer, mich interessiert ja irgendwie der Werdegang von Eva. Deswegen google ich auch immer mal ihren Namen und schau unter "news", ob es mal wieder etwas über die Gute zu schreiben gibt. Vor einigen Tagen hat sie mit Bischof Mixa diskutiert. Wie ulkig, das hatte ich ja prophezeit. Auf der Internetseite "pro-gesellschaft.de" sagte die ehemalige Moderatorin und Tagesschau Sprecherin „Ein Kind sehnt sich nach Liebe und Wärme sowie nach Nähe zu seiner Mutter. Denn nur wer Nähe und Bindung spürt, kann sie später weitergeben". Die Frau habe weibliche Eigenschaften, welche "die Seelensubstanz der Welt" seien. Dazu gehöre vor allem Empathie und nicht die im Berufsalltag geforderte Härte und Durchsetzungskraft. Wäre ich eine Frau, würde ich mich ärgern. Als Mann kann ich dagegen nur lächeln. Es ist richtig, Frauen sind oft einfühlsamer als Männer. Trotzdem gibt es sehr viele Kinder, die auch ohne eine weibliche Bezugsperson in der Familie sich bestmöglich entwickeln können. Oder warum sind Kinder aus Homoehen nicht charakterschwächer. Im Gegenteil : Studien haben bewiesen, dass gerade diese Kinder ein besonders hohes Selbstbewusstsein haben. Zum zweiten ist nicht jeder Beruf von Härte geprägt. Das sind schlichte stupide Verallgemeinerung von Herman. Weiter sagt sie : "Ich habe drei gescheiterte Ehen und ein Kind. Umgekehrt wäre es mir lieber." Aha. Drei gescheiterte Kinder in einer Ehe wäre ihr also lieber. Dieses, natürlich ungerechte, Umkehrbeispiel, zeigt doch die Verlogenheit vieler Katholen. Die Ehe als hochheilig zu betrachten und zum vermeintlichen Wohle der Kinder sich nicht scheiden zu lassen. Und am Ende wäre eine Trennung nun doch besser gewesen.
Nicht falsch verstehen.. ich bin sicher kein Freund von Scheidungen, im Gegenteil. Ich finde die hohe Scheidungsrate in Deutschland auch nicht lobenswert und viele gescheiterte Ehen hätte man verhindern können. ( Allein schon wenn man gar nicht erst so vorschnell heiratet). Ich halte es auch prinzipiell für denkbar, "nur" aufgrund der Kinder ein paar Jahre länger zusammenzuleben. Darauf kann man sich einigen. Unvereinbar ist allerdings, wenn sich der Familienalltag auf Streit zwischen den Eltern beschränkt.
Alles in allem bleibt Eva Herman Geschichte. Und das ist doch etwas, das uns zufriedenstellen sollte.

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