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Dienstag, 25. März 2008

Aus Grün wird Schwarz

Sich medial in Szene zu setzen wusste Oswald Metzger schon immer. Erst Ende November verkündete vor einem Wall von Kameras seinen Abgang bei den Grünen. Auch diesmal hatte er das richtige Gespür und ein wohlkalkuliertes Timing. Nach Ostern ist die politische Lage meist ruhig, da Feiertage waren. Um so deftiger Schlug die Nachricht ein: Oswald Metzger tritt der CDU bei. Ideologisch, bzw unideologisch ist das wohl keine Überraschungl. Metzger maschierte gleich auf mit CDU und FDP in der "neuen sozialen Marktwirtschaft" und machte fröhlich Propaganda für den Neoliberalismus. Zuletzt fiehl er durch unqualifizierte Äußerungen über Arbeitslose auf. Bei den Grünen wurde er jedenfalls nicht vermisst. Bei den Schwarzen dagegen mit offenen Armen empfangen. Rückgratlos und trotzdem mit Spaß dabei. Oswald Metzger, die Geschichte eines scheinbaren Wendehalses. Von einr alternativen/grünen Partei zu den Konservatisten. Was auf dem ersten Blick wie ein riesen Schritt aussieht, ist in Wirklichkeit nur ein extremes Beispiel für einen Annäherungsprozess. Die Grünen haben sich ebenso wie die CDU schon lange von ihren einstigen Leitmotiven verabschiedet, was man v.a. bei den Wählern sehen kann. Der kirchentreue Rentner wählt nicht mehr zwangsläufig CDU genauso wenig wie der Student. Andersrum werden Arbeitslose niemals die CDU bzw die Grünen wählen. So gesehen werden Metzgers Anti-Arbeitslosenparolen bei der Union gern gehört.
Die Frage war nur, ob Metzger zur CDU oder zur FDP wechselte. Doch er entschied sich für die CDU. Zwar ist Metzger ein Marktliberaler und einer der Subventionspolitik per se ablehnt und damit in vielen Bereichen auch recht hatte. Die Agrasubventionen verdrängen die afrikanische Konkurrenz und schotten den Kontinent noch weiter vom Weltmarkt ab. Genauso wie die Subvention der längst gescheiterten Braunkohle. Doch Metzger ist auch ein Konservativer. Einer, der christliche Werte vertreten möchte und da war ihm wohl die FDP, trotz Gehrhard zu profillos. Wer will schon in einer Partei sein, die Klientelpolitik für Zahnärzte und Apotheker macht.
Dieser Wechsel ist in jedemfall ein Zeichen in Richtung schwarz-grün. Die Grünen verabschieden sich endgültig keine linke Partei mehr, wahrscheinlich waren sie es seit den 90zigern nicht mehr. So gesehen hätte Metzger auch bleiben können. Früher oder später würden sie seh mit der CDU koalieren.

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