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Dienstag, 15. März 2011

Arsen gegen die Propaganda

Hier ein interessanter Link von Dr Oehmen, studiierte an der Technischen Uni München Maschinenbau und Risikomanagement:

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/jetzt_auf_deutsch_warum_ich_ueber_die_kernkraftwerke_in_japan_nicht_beunruh/


Ich habe seit dem Erdbeben jede Presseveröffentlichung zum Thema gelesen. Es gab nicht eine (!) die zutreffend und fehlerfrei gewesen wäre (und ein Teil dieses Problems sind Mängel in der japanischen Krisenkommunikation). Mit „nicht fehlerfrei“ meine ich nicht tendenziösen anti-Atom-Journalismus – das ist heute schon normal. Mit „nicht fehlerfrei“ meine ich eklatante Fehler in Bezug auf Physik und die Naturgesetze, ebenso wie krasse Fehlinterpretationen der Fakten, basierend auf dem offensichtlichen Mangel an grundsätzlichem Verständnis darüber, wie ein Atomkraftwerk gebaut und betrieben wird. Ich habe einen dreiseitigen CNN-Report zum Thema gelesen, in dem jeder einzelne Absatz einen solchen Fehler enthielt.




Die Anlage stand kurz vor einer Kernschmelze. Dies ist das worst-case-Szenario, welches verhindert wurde: Wenn man kein Seewasser zur Kühlung hätte nutzen können, hätte die Bedienungsmannschaft weiterhin Dampf abgelassen, um weiteren Druckaufbau zu verhindern. Das dritte Sicherheitsbehältnis (die Kugel) wäre dann komplett versiegelt worden, um die Kernschmelze stattfinden zu lassen, ohne daß Radioaktivität in die Umgebung entweicht. Nach der Kernschmelze hätte es eine Wartezeit gegeben, um die radioaktiven Zwischenprodukte zerfallen zu und alle radioaktiven Partikel sich auf Oberflächen innerhalb des Sicherheitsbehälters absetzen zu lassen. Irgendwann wäre das Kühlsystem wiederhergestellt und der geschmolzene Kern auf eine handhabbare Temperatur gebracht worden. Das Innere Sicherheitsbehälter wäre gereinigt worden. Dann stünde die aufwendige Arbeit an, den geschmolzenen Kern aus dem Sicherheitsbehälter zu entfernen, indem man den (nun wieder festen) Kernbrennstoff stückchenweise in Wiederaufbereitungsanlagen transportiert. In Abhängigkeit vom entstandenen Schaden würde der Kraftwerksblock entweder repariert oder demontiert werden.

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