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Dienstag, 7. April 2009

Treue und Loyalität

Er weinte. Wenigstens eine dreiviertel Stunde, wenn nicht länger. Er hat den wichtigsten Menschen in seinem Leben verloren, wahrscheinlich für immer. Er konnte ihm das nicht verzeihen, so sehr er auch wollte. Er konnte einfach nicht. Und er weinte.
War er doch sein größter Schatz. War er doch der Mensch, mit dem er über alles reden konnte. Der Mensch, mit dem er alles geteilt hätte, für den er sein Leben opfern würde. Das alles hätte er getan. Und das alles wäre umsonst gewesen.
"Wie leichtfertig kann man eine Zukunft verschwenden?" dachte er. Er sagte, dass er ihn liebte, doch was sind schon Worte. Was ist für jemanden Liebe, wenn er den anderen betrügt und hintergeht? "Was ist für dich liebe?" Er schrie. Hyperventilierte. Beruhigte sich. Übergab sich. Heulte.
Die Frage, ob man Liebe und Hass zu gleicher Zeit spürt, erschien ihm als berechtigt. Zwischen Apathie und Wahnsinn, zwischen Tränen und zerbrochenen Träumen, zerplatze Blasen. Alles schien so verschwendet, all die Emotionen, all die Kraft und Energie, die er investiert hatte, all das war ein großer Fehler. Oder auch nicht? Vielleicht würde er sich ändern, vielleicht würde er sich ändern können... es geht doch nur um Sex. doch tut es das? Nein, nein, es geht um viel mehr. Es geht um Loyalität. Es geht um Treue. Ohne diese beiden Werte kann eine Beziehung nicht funktionieren.
Doch er hoffte weiter,genauso wie er weiter heulte und innerlich zerbrach.

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