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Dienstag, 29. Januar 2008

The Bedlam in Goliath von The Mars Volta. Irgendwo zwischen TMV Standard und Innovatitivät

Man muss dazusagen, dass ich "The Mars Volta" eigentlich immer sehr mochte. Naja was heißt immer. "De-Loused in the Comatorium" war wirklich ein richtig gutes Album. Irgendwie habe ich eine solche Musik noch nie gehört. "Progressive Rock" eben mit tausend Einflüssen von Jazz zu Salza zu Punk. Mit "Frances the Mute" konnten die Mexikaner nicht mehr ganz an den Vorgänger anknüpfen und "Amputechture" war in meinen Augen nur noch ein Abklatsch der vorherigen Werke.

Nun höre ich ihr 3. Soloalbum "The Bedlam in Goliath"

Der Opener "Aberinkula" geht sofort ins Ohr. Ich als Genrenazi kann den Titel eigentlich überhaupt nicht einordnen und ehe ich mich darüber wundern konnte, kommt der Refrain. Nach dem 2. Refrain höre ich von Oma ein Solo und anschließend eine verkürzte Strophe. Wieder Refrain. Anschließend Bridge. Irgendwie schon ein guter Song, die wenigen Effekte sind klug platziert. Jetzt hört man den Riff aus dem Refrain mit einer Trompete "untermalt". Schwer zu beschreiben, was da abgeht. Mars Volta eben. Alles in allem aber ein sehr gelungener Track
Doch plötzlich... klingt das Lied irgendwie anders. Ich sehe nach.. Ah ne neuer Track. " "Metatron" beginnt gleich mit dem Refrain, der recht einfach gestaltet ist. Na gut, dagegen habe ich im Prinzip nichts. Naja, ich warte mal die Strophe ab. Die klingt irgendwie beliebig bis scheiße. Kein Rhytmus, keine Melodie, wie ich sie für "The Mars Volta" eigentlich erwarte. Mischung aus Sprechgesang und halbherzigen Shouten. Ich bin froh, wenn der Refrain wieder kommt und den Track wieder erträglicher macht. Ich überlege zu skippen doch dann kommt die Bridge, wo Cedric irgendwas mit seiner Kopfstimme zusammensingt. Klingt dann doch eher scheiße, so dass ich das Lied vorzeitig beende.
"Ilyena" klingt mit einer effekt verzerrten Stimme, die irgendetwas erzählt. Doch ich kann es beim besten Willen nicht verstehen. Vielleicht soll das auch so sein. Cedrics Gesang beginnt wieder kopfstimmig, was aber dieses Mal stimmiger klingt als beim eher verplanten Track zuvor. Zum ersten Mal fallen mir die Drums positiv auf. Nicht dass sie irgendwie herausragend wären, aber die zahlreichen Offbeat Schläge sind sehr klug gewählt, passend dazu der Bass und die Gitarre. Doch, das ist guter Track der Atmosphäre schafft. Das Solo kommt auch sehr geil, begleitet mit viel Becken und einer "pulsierenden" Bass Gitarre ( Kanns nicht anders beschreiben). Eindeutig der ruhigste Track bisher. Auch wenn eine klare Trackstruktur für The Mars Volta kein "must" ist, so gefallen mir die Tracks deutlich besser. Cedric ist nun mal kein so grandioser Sänger, dass er seinen Gesang mühelos von den Instrumenten hervorheben könnte. Vielleicht möchte er das auch gar nicht, aber zumindest klänge es dann besser.
"Wax Simulacra" beginnt schon viel lauter. Double Basses, klare, lauter Gitarrenriffs. Und Cedrics Gesang. Irgendwie ist mir der Track von Beginn an sympathisch. Kopfstimmen Cedric macht die Sache ganz gut in den Strophen und ehe man sich versehen hat, ist auch schon der Chorus am Start. Und ehe man sich verehen hat, ist das Lied schon vorbei. Schade, hätte man mehr daraus machen können.
"Goliath" ist ein sehr geiler Track. Cedrics Gesang wird eigentlich nur von einem relativ unauffälligen Riff begleitet, ebenso unauffälligen Drums und Bass. dann der Refrain.... Huuuh! Scheiße das ist ein geiler Track. Zwar erzeugt TMV wieder dieses Chaos, was ihr eigentlich nicht besonders steht. Doch hier ist das anders. Nächste Strophe ist musikalisch wieder ganz anders als die 1. mehr "Chaous" weniger Unauffälligkeit. Aber warum nicht, der Track gefällt mir einfach. Sehr kurzweilig das ganze. Wieder der Refrain. Und Solo. Mit sehr sehr geilen Drums untermalt. Da haben sie Thomas mal spielen lassen. Ich kenn das ja.. "Hier Drummer spiel mal was. Ich machn Solo". Hat er gut gemacht, der Thomas. Anschließend wieder sehr sehr stimmige (trotz "Chaos") Refrain und etwas bridgiges, was mich eher an Fahrstuhlmusik erinnert als an TMV. Mit Trommenwirbel wird Chedrics Kopfgesang² Gesang angesagt. Das hätte man sich sparen können, klingt ein bisschen sehr scheiße. Ich bin ein bisschen sauer, dass man den guten Track am Ende etwas verhunzt hat. Skip.
In "Tourniquet Man" geht es ruhig los. Cedric singt und die Gitarre und ein für mich nicht einzuordnetender Effekt. Nach 4 Takten kommt der Bass dazu. "Let me keep you as a favor".. Gänsehaut, dazu die Effekte. Hammer Atmosphäre. Ich höre den Track 3-4 mal. Auch wenn er eien "Ballade" und der kürzeste Track auf dem Album ist, ist er bisher der Beste.
Anschlißend gönne ich mir einen koffeinfreien Kaffee und mache ne kurze Pause. Habe ja auch heute frei. Nachdem ich mir zum dritten Mal den Fuß am Staubsauger, der vor meinem Zimmer im Flur liegt, gestoßen habe, kommt mir "Cavalettas" aus meinen Boxen. 10 Minuten soll der Track gehen. Also lehne ich mich zurück und lasse die Musik mal auf mich rieseln. Rieseln... Rieseln... Schon nach 30 Sekunden Berieselung frage ich mich, ob ich den Track nicht schon malgehört habe. Klingt irgendwie nach The Mars Volta. Gut, das ist nicht verwunderlich, schließlich ist es auch The Mars Volta. Aber er klingt so 0815, so "schon-mal-dagewesen", als wäre er auf "Amputechture. Ganz komisch.. Ich entschließe mich, mich noch ein bisschen zu berieseln, während ich den Staubsauger wegräume und mir eine Tasse Kaffee hole. Als ich wieder komme, klingt der Track irgendwie noch genauso und ich entschließe mich zu skippen.
"Agadez" beginnt, oh Wunder, mit einem tollen oder weniger tollen Effekt. Dann Drum-Auftakt, dann Gitarre und Bass. Nettes Gedödel, man wartet auf Cedric. Und der kommt bzw er singt. Und zwar gar nicht schlecht. Man merkt gleich, "Agadez" gehört zu den eher ruhigeren Tracks. Cedric singt langsam und geduldig, wenig Kopfstimme.. wollte ich gerade schreiben. Aber dann kam Cedrics Übergang zur Hook. Hysterische Kopfstimmenscheiße. Bitt ey, das braucht kein Mensch. Refrain ist eigentlich gar nicht übel. Aber irgendwie auch nicht herausragend. TMV eben, Standard. Die Strophen sind dagegen schon interessante. Dieses mal ist Cedrics Stimme, von wem auch immer, über eine oder zwei Oktaven gedoppelt. Klingt sehr sehr smooth. Dann wieder der Refrain. Viel Becken, Effekte. Cedrics wiederkehrender Sing-Sang.......... Die Bridge ist ganz cool eigentlich. Schöne Drums und Cedric. Dazu mal wieder ein Effekt, den ich nicht beschreiben kann. Dazwischen wieder gedoppelte Vocals.. Also das ist ein geiler Track. TMV Chaos im positiven Sinn. Lob an Cedric und Co. Das haben sie gut gemacht.
"Askeriop". Cedric + Drums/Percussion+Effekt + Bass+Gitarre. Das ist so ein Ladeneingangsefffekt. Diese Sternendingding. Ich kanns nicht beschreiben, aber ihr wisst, was ich meine. Hoffe ich. Dann kommt was tolles. Uiuiui, Orgel Sound. Sehr abgespaced, aber sehr geil. Bevor man sich daran gewöhnen könnte, singt Cedric quasi Acapella. Nur noch ein Effekt ist dabei und begleitet ihn. Wieder die Drums und der Bass. Wieder die Orgel. Sau geil! Nach 2 Minuten und mehr hört man das erste mal bewusst die Gitarre. Das soll wohl die Bridge darstellen.. BisscheN Gitarrengezupf, verzerrte Vocals. Bass im Hintergrund. Naja gut, kann man mal machen. Dann kommen Drums dazu.. und was für welche. Wenn die Drums auffallen, sind sie entweder so stimmig, dass man sie loben muss, oder so herausragend. Dieses mal sind sie herausragend wenn auch sehr kurz. Cedric möchte wieder singen und tut das auch. Dazu die Drums und der Bass und immer mal ein bisschen von der Gitarre. Hat der Track eigentlich ein Refrain? Keine Ahnung, auf jedenfall ein kures Solo. Egal, nächster Track. "Askeriop" war geil.
""Ourobourus" oder wie man das schreibt, klingt irgendwie scheiße. Keine Ahnung, ich kann mich mit dem Track nicht anfreunden, auch wenn Cedrics Gesang gar nicht schlecht ist. Da stimmt irgendwetwas nicht. Der Track ist nicht stimmig, der Refrain klingt vielleicht ganz "nett", aber auch nicht mehr. 0815 TMV. Skip.
"Soothsayer"......... ich warte und warte bis der Track beginnt... Zuvor nur unnnötiges Gedödel, Geigenklänge und entartete Menschenmengenklänge. Effektstyle. Hach, jetzt gehts los. Wieder der "Ladeneingangblingbling" Effekt. Aber passt schon so alles, das klingt auf den ersten "Blick" sehr stimmig. Ein Piano hört man noch. Und Cedric... aber wie! Cedric beginnt zu singen und die Instrumente werden viel ruhiger. Das Piano dagegen etwas lauter, man hört es deutlich. Sehr sehr sehr geil! Richtig fette Atmosphäre. Die zwsichenzeitlich effekverzerrte Vocals von Cedric, die ich eigentlich gar nicht so gern mag, stören mich gar nicht mehr. Hauptsache er singt wieder clean. Und das tut er... und zwar richtig richtig geil. Bin sehr geflasht von dem Ganzen. Das klingt ein bisschen folkig, wie ein Volkslied aus dem Balkan oder sowas. Kein Plan, auf jedenfall sehr gut. And now : " 12 conjugal Burns" der letzte Track. Man merkt irgendwie, dass es der letzte Track ist. Cedric klingt beliebig, supercleane Kopfstimme. Der Track läuft so vor sich hin und will mir einfach nicht ins Ohr gehen. Trotzdem höre ich ihn bis zum Schluss.. Aber nein, kann dem nichts abgewinnen. Naja muss ja auch nicht.

"The Bedlam in Goliath" ist besser als Amputechture weil es deutlich melodischer ist. The Mars Volta hat sich, so denke ich, wieder an iher "alten" Zeiten erinnert und gemerkt, dass sie etws ruhiger und "koordiniert-chaotisch" deutlich besser klangen. Trotzdem ist das Album kein Vergleich zu ihrem Debut und auch an "Frances the Mute" kommt es nicht ganz heran. The Mars Volta stehen mit dem Album irgendwo zwischen Standard TMV und Innovatitvität. Nicht schlecht, aber ausbaubar. Kann man mal hören, würde Marc sagen.

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