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Sonntag, 8. Februar 2009

Der Michl aus Prichsenberga

Leid tut mir der Michel Glos ja schon. Es gibt wenig schlimmeres, als in einem Job zu sitzen, den man nicht mag und den man am liebsten hinschmeißen würde, aber nicht kann. Der Papst weiß das, Frau Hohlmeier wusste das, wobei sie dann doch recht schnell ihren Ministerposten los hatte und ich weiß es selbstverständlich auch.
Nun, der Michel aus Prichsenstadt, der shon als Müllermeister nicht richtig rechnen konnte, möchte nicht mehr Wirtschaftsminister sein. Irgendwie mochte er das nie so recht. Als er 2005 nach Stoibers Selbstmontage parteitaktisch als Minister für Wirtschaft und Technologie aufstieg, tat er das aus Pflichtbewusstsein und wieder einmal wurde uns klar, warum Deutschland Deutschland ist und nicht die USA. Glos hat weder das Format noch die Kompetenz für dieses Amt. Wie dem auch sei, Glos hielt durch. Und das obwohl er in fast jeder Anne Will und Maybritt Illner Sendung zwar gut vorbereitet war, aber den Eindruck machte, als verstände er die wirtschaftlichen Zusammenhänge nicht.
Jetzt mag der Michel nicht mehr. Doch aufhören, darf er vorerst nicht. Weder Merkel noch Seehofer können sich im Augenblick Personaldebatten leisten. Glos Begründung, er wolle den Posten räumen resultierend aus dem schwachen Ergbenis der Landtagwahl, damit die Partei sich neu aufstellen kann, erscheint reichlich unglaubwürdig. Immerhin sind Monate vergangen. Spiegels Version, Schatzmeister Bauer und dessen Ambitionen auf das Amt hätten Glos verärgert, macht da schon mehr Sinn. Aber welcher elcher Politiker gibt schon zu, dass er beleidigt ist. Das hat weder Münte, noch Lafontaine damals getan.
Man wird sehen, wie Michels Weg weitergehen wird. Vielleicht wird er ja wieder Müllermeister im schönen Prichsenstadt. Und vielleicht dann mit schwarzen Zahlen.

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