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Samstag, 7. Februar 2009

Ahamdinedschad, Georg Schramms Beschwichtigungen und ein Fahndungserfolg

Ich mag Georg Schramm. Er ist ein sehr fähiger Kabarrettist, ein sicherlich intelligenter Mensch. Leider ist Kabarrett fast immer links, deshalb "leider", da es so subjektiv ist, das ich es teilweise nicht anhören kann. So auch Georg Schramm.
Höhepunkt seiner Subjektivität war die Stellungnahme Schramms in einer "Neues aus der Anstalt" Folge bezüglich des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad.



Schramm beteiligt sich, mehrere Monate nach dem Zitat, an dieser unsagbar unwichtigen Haarspalterei. Mehr noch: Er vereinfacht einen etwas komplexeren sprachlichen Zusammenhang. Persisch ins Deutsche oder englische zu übersetzen, ist ungleich schwieriger, als Englisch ins Deutsche zu übersetzen, wobei es da auch Fehlerquellen gibt( Bsp Huntingangs "Kampf der Kulturen" ist schlicht inkorrekt. Huntingan hat stets vom "Kampf der Zivilisationen" gesprochen, ein himmelweiter Unterschied.) Eine Version der Übersetzung seiner Rede, auf die auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel Bezug nahm, zitiert Ahmadinedschad mit den Worten:

„Israel muss von der Landkarte getilgt werden“ („Israel must be wiped off the map“).
Diese Formulierung entstammt der englischen Übersetzung durch den staatlichen iranischen Rundfunk IRIB.[46][47] Eine ähnliche Übersetzung lieferte MEMRI.[48]
Die Islamwissenschaftlerin Katajun Amirpur meldete Zweifel an dieser Version an. Sie übersetzte den Satz
„in rezhim-e eshghalgar bayad az safhe-ye ruzgar mahv shavad“ mit

„dieses Besatzerregime muss von den Seiten der Geschichte (wörtlich: Zeiten) verschwinden.“

oder:

„das Besatzerregime muss Geschichte werden.“

Das sind Übersetzungsversionen, das heißt, Varianten, wie der Präsident es gemeint haben könnte. Doch der geschichtliche Zusammenhang deutet schon darauf hin, dass er die erste Version gemeint haben könnte. Wie dem auch sei, diese Debatte ist und bleibt nichts anderes als eine Nebensache. Dass Ahmadinedschad ein Antisemit ist, dürfte jedem bekannt sein. „Sie haben im Namen des Holocaust einen Mythos geschaffen und schätzen diesen höher als Gott, die Religion und die Propheten“ Ein Zitat von 2005
Zwei Jahre später forderte der gleiche Präsident die "Versetzung" Israels nach Kanada oder USA.
Diese ganzen Hasstiraden hatten zumindest eine Konsequenz. Ahad Ahmadinedschad hatte einen neuen Brieffreund: Horst Mahler.
Selbst wenn Ahmadinedschad nicht sagen wollte, er wolle Israel von der Landkarte tilgen, was ich für unwahrscheinlich halte. Seine Worte waren ein direktes Zitat Ayatollah Ali Khomeinis, des Gründers der Islamischen Revolution in Iran. Dessen Bemerkung ist sogar in einem Firmenheft der norwegischen Ölgesellschaft Statoil nachzulesen: Dort lächelt ein unbedarfter Manager in Teheran vor einem gigantischen Bild des Ayatollah, unter dem die Worte „wischt Israel vom Antlitz der Welt“ auf Arabisch und Farsi geschrieben standen. Selbst wenn dies ein Übersetzungsfehler gewesen sei, so hat sich Ahmadindeschad niemals davon distanziert. Diese ganze Debatte ist und bleibt eine haarspalterische.
Ferner, zurück in Deutschland, hat die Polizei einen Fahndungserfolg zu verbuchen. Es geht um den Terroristen und Al Quaida Mitglied mehmed I. der 30 Jährige wurde heute am Stuttgarter Flughafen gefasst.
Mehmed soll 2006 fünf Entfernungsmesser, ein Nachtsichtgerät und ein Bündel Geld an N. übergeben haben. Bei zwei weiteren Gelegenheiten zwischen August 2004 und Dezember 2006 seien es jeweils fünf Entfernungsmesser gewesen. N. habe die Gegenstände dann bei einer seiner Reisen in das afghanisch-pakistanische Grenzgebiet an Verantwortliche der al-Qaida übergeben.

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