Die Hillary ist zurück. Und wie. Mit einem mehr oder weniger fulminanten Comeback im US Vorwahlenkampf bezwang sie zwei mal ihren Kontrahenten Barak Obama. Der scheint jetzt ziemlich verdattert zu schauen, hat er sich doch schon fast als sicheren Präsidentschaftskandidaten gesehen. Doch nun ist vieles wieder möglich. Clinton hat Boden gut gemacht zu Obama. Ich frage mich, warum? Wegen ihrer stilvollen Hosenanzüge? Oder wegen ihres Charismas, ihrer lupenreinen Glaubwürdigkeit oder schlicht wegen ihres strahlenden Strahlemannes? Nun, stilvoll halte ich ihre Hosen bei Leibe nicht, was vor allem daran liegt, dass ich, spätestens seit Angela Merkel Bundeskanzlerin ist, Hosenanzügen einigermaßen abstoßend finde. Ausstrahlung hat die Gute irgendwie auch nicht so recht. Und Glaubwürdigkeit? Stichwort Irak Krieg, die die eifrige Senatorin befürwortete ebenso wie die Verlängerung der Mandate. Und ihr Mann? Bill Clinton scheint dem Wahlkampf sehr gut zu tun. Endlich wieder im Rampenlicht stehen. Zwar kann er nun nicht mehr über ulkige Pressekonferenzen mit Jelzin lachen ( http://www.youtube.com/watch?v=vHfbpL0NDmw&NR=1 "I can tell you that you're a disaster" Göttlichst) dennoch fühlt er sich mit seiner ehemaligen First Lady pudelwohl auf der Bühne. So selbstzufrieden hat man ihn seit der Monica nicht mehr erlebt. Nicht nur im Wahlkampf scheint Hillary Clinton unerwartete Kräfte zu mobilisieren.
Ich bin ja ein Riesenfan von US Wahlkämpfen. Ob Präsidentenwahlen oder Vorwahlen, ich bin dabei und schau mir das Geschehen mit Interesse an. Diese aufgebauschten, übertrieben gefühltsbetonten Reden der Kandidaten, die obligatorischen und meist weniger schön anzusehenden Kusseinlagen mit der Partnerin oder dem Partner. Ich finds herrlich. Nur um Inhalte zu erfahren, musste man genauer suchen. Zum Beispiel im Internet. In den Reden der Akteure aber, suchte und sucht man oft vergebens nach irgendwelchen Standpunkten. Ich denke, vielen US Amerikanern ist das auch gar nicht mehr wichtig. Standpunkte, Meinungen, alles viel zu anstrengend. Nein, nein, das ist schon gut so.
"Change - we can believe in". USA bezüglich bin ich mit Glauben erstmal bedient. Da glaube ich nichts mehr. Ich will es endlich wissen, ob man eine Weltmacht dieser Größenordnung humaner führen kann. Wie gesagt, ich habe keinen Glauben daran, wünsche aber den zukünftigen Präsidenten/inn wie auch immer er oder sie heißen wird, viel Erfolg und vor allen Dingen einen guten Willen. Den wird er/sie brauchen.
Mittwoch, 5. März 2008
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