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Freitag, 5. Juni 2009

Die missverstandene Partei

Manchmal habe ich große Probleme, Titel für meine "Werke" zu finden. Ab und an klingen sie dann etwas hölzern. Besonder schwierig erweist sich die Titelsuche bei meinem Buch. Ich habe nich wirklih eine Ahnung, wie ich den Roman nennen soll.
Doch dann gibt es Blogposts, da stehen die Überschriften schon bevor ich ein Wort geschrieben habe. So wie bei diesem Blog-Post.
Jede Partei genießt bestimmte Vorurteile und Sterotypen. Einige kommen ihnen ganz gelegen, andere sind relativ störend. Die Grünen ärgern sich sicherlich nicht über ihr Image "ökologischer" zu sein als beispielsweise die CDU, ungeachtet dass das grüne Steckenpferd Biodiesel mehr ozonzerstörende Gase freisetzt als normales Diesel, genauso wenig wie zahllose andere Nachteile. Ebenso wenig dass Atomenergie eine Entlastung für Gas, Kohle und zuletzt auch Öl bringen wird, dass es vor allem der Energie zu Gute kommt; wenn man sie denn nutzen würde.
Die FDP hat, besonder bei linken Intellektuellen, aber auch bei Sozialdemokraten und immer mehr bei Christsozialen, einen "Marktradikalen" bzw "Neoliberalen" Status. Das verwundert mich jedes mal, gerade wenn ich es aus der CSU zu hören bekomme. So ist doch die CSU eine klassische neoliberale Partei. Ludgwig Erhard war einer der ganz großen Neoliberalen (=Ordoliberal) hat daraus nie einen Hehl gemacht und diese Politik stets vertreten. Und das war und ist auch gut so.
"Marktradikal" gehört zu diesen inflationären Worten wie "Toleranz" etc... Je öfter man sie benutzt ,desto weniger weiß man, was sie bedeuten. Die FDP steht für Marktwirtschaft, ja. Jedoch nicht für eine "freie". Würde das FDP Programm 1:1 umgesetzt werden, gäbe es zwar kein Hartz IV, dafür ein Bürgergeld von 670 Euro zb für jeden Arbeitslosen. Dafür bekommt er kein Wohngeldzuschuss, genausiwenig Zuschüsse für Gas und Wasser. Man darf dies kritiseren, für richtig oder falsch halten. Doch man kann es nicht per se als "asozial" beschimpfen und als Marktradikal. Oder Neoliberal. Die letzten beiden sind ertens keine Schimpwörter und zweitens haben sie damit nichts zu tun.
Sicherlich hat die FDP auch Schwachstellen.Beispielsweise wollen sie Betriebsräte immer weiter entmachten und somit gewekrschaftliche Arbeit im Betrieb erschweren. Das ist für mich nicht nachvollziehbar. Betriebe brauchen starke Betriebsräte, die koopierieren, aber auch nicht scheuen, unbequeme Wege einzuschlagen.
Die FDP ist die Missverststandene Partei. Wie wahrscheinlich alle. Aber gerade Intellektuelle tragen zur regelmäßigen Defamierung der Partei bei. Und das halte ich für unnötig und wenig klug. Sie ist eine Partei wie jede andere. Mit Stärken, mit Schwächen, mit starken Persönlichkeiten und mit Sandsäcken. Und so sollte man sie auch behandeln.

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