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Donnerstag, 17. November 2011

Selbstbekenntnis

Kurz nach 21 Uhr, die Scheinwerfer beleuchten die leere Innenstadt. Es ist Sonntag, und die Stadt schien sich daran zu halten.

"Ich kann nicht von Glück sprechen,
doch ich denke oft an diese Zeit.
Ich kann nicht nur von Verschwendung
sprechen, denn so oft wie ich
daran denke..... nein,
das ist kein Zufall.
Jedoch wird
und das weißt du
wie ich es weiß,
egal wer irgendwann an meiner
oder an deiner Seite steht,
niemals meinen oder deinen
Namen tragen.

Ich kann nicht von Vertrauen sprechen,
denn ich habe darauf keinen Wert gelegt.
Ich kann nicht an Nähe denken
denn so oft wie die Nähe falsch war,
sie symbolisch war, nur der Symbolik wegen.
Eine Berührung weil sie eine
Berührung ist und nicht
weil sie etwas bedeutet
ist falsch wie wertlos, eine Lüge.
Unnütz wie falsche Lottozahlen.
Das Beste kann man nicht wollen
es kann allenfalls sein.

Was ich nicht kann, kann ich nicht und
wie ich es nicht konnte,
so habe ich dich verletzt.
Habe ich dich missbraucht und
habe ich dich benutzt.
Jedoch ohne,
und das musst du mir glauben,
ohne es wirklich zu wollen.

Vielleicht siehst du irgendwann zurück
mit dem Gefühl dass doch nicht
alles schlecht gewesen ist.
Vielleicht denkst du an die guten Dinge
die Schönen, die Wertvollen,
sie waren doch da.
Und sie waren ehrlich auch wenn
vieles eine Lüge war.
Ich habe nie gespielt,
mich nie verstellt.
Ich hoffe du verstehst
ein wenig mehr von mir
und ohne Hass, ohne Wut,
die dir zusteht, keine Frage,
jedoch bin ich mehr als das. "


Der Junge lächelte, als wollte er sich selbst Mut sprechen, knöpfte den letzten Knopf seines Mantels zu, denn es war sehr kalt, und ging. Im schlecht verspiegelten Schaufenster sah man einige feuchte Stellen, andere waren mit Fingerabdrücken befleckt und an einer Stelle schien man eine wütende Faust zu sehen. Der Junge verschwand in einer Seitengasse.

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