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Samstag, 31. Januar 2009

Kapitalismus und Menschen

Frau Merkel hat gar keine Lust, ihre Visionen, falls sie welche hat, umzusetzen. Die Frau will nur regieren, nichts anderes. Gut, das wollen die meisten. Doch Frau Merkel scheut, mit aller Macht, wie es scheint, Konflikte mit der fast gleichstarken Sozialdemokrie. Wie unsinnig die Vorschläge der SPD auch sein mögen, wie zum Beispiel die Abwrackprämie und so wenig sie selbst diese Vorschläge nachvollziehen kann, so diskussionslos übernimmt die Kanzlerin diese.
Das ist einfach charakterlos. Vielleicht habe ich einfach ein zu gutes Menschenbild. Doch ich glaube an die Menschen, glaube an die Ideen von Menschen. Doch so lange es Menschen wie Peer Steinbrück, Angela Merkel, Oskar Lafontaine oder Jürgen Rüttgers gibt, so lange bleiben diese Parteien unwählbar.
Ein Freund meinte, gerade jetzt sei die Zeit, etwas zu verändern. Wirtschaftlich, sozial. Und das stimmt. Gerade in Zeiten, in den ein System ins Wanken gerät, muss über Konsequenzen nachgedacht werden. Das heißt selbstverständlich nicht, dass das System generell in Frage gestellt wird. Never change a running system, sagen die Informatiker. Und auch das stimmt. Keine andere Wirtschaftsordnung hat den Menschen einen so stetig steigenden und anhaltenden Wohlstand verschert. Kein Wirtschaftssystem ist gerechter, besser und soziale als die Marktwirtschaft. Das sollten wir nie vergessen.
Aber genau das zweifeln die Menschen an. Ich habe vor einigen Monaten geschrieben, dass zwei drittel unser System für überholt halten. Das hat sich sicherlich nicht verbessert. Die Leute haben lieber einen Wohlfühlstaat mit Pendlerpauschalen und staatlich garantierten Renten. Einen Staat, der sich scheinbar um alles kümmert, aber Bürgerrechte immer mehr abbaut. Manchmal glaube ich, die Menschen wissen gar nicht, was Freiheit ist und welches Glück sie haben, in dieser zu leben.
Doch vielleicht täusche ich mich. Der Ruf nach "Kapitalismus raus" ist doch erstaunliuch gering. Vielleicht sehen die Menschen hier den Kapitalismus nicht nur als das kleinste Übel, sondern für eine echte Chance. Eine Chance auf weiter steigenden Wohlstand. Vielleicht nicht unbedingt jetzt, doch zumindest in ein paar Jahren wieder.

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