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Dienstag, 12. April 2011

Ausstieg aus der Kernkraft

Preiserhöhung, mehr Wettberwerb und ein Aktionzugewinn bei der Solarbranche_ Was passiert beim Ausstieg aus der Kernenergie?
Die Financial Times zeigt auf, was eine "ruckartige" Abkehr von der Kernkraft für Deutschland bedeutet.
http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:ausstieg-aus-kernkraft-was-die-energiewende-fuer-den-strommarkt-bedeutet/60035348.html

Hier das Wichtigste


Auswirkung auf den Wettbewerb

Wettbewerbsexperten rechnen damit, dass sich die Konkurrenz im Strommarkt durch einen vorgezogenen Atomausstieg erhöht.
(...)Das Bundeskartellamt wertete die Verlängerung in einem Bericht im Januar 2011 marktstrukturell als "Nachteil". Würden bei einer Energiewende, wie ursprünglich vorgesehen, alle AKW bis voraussichtlich 2024 abgeschaltet, gehen die deutschen Wettbewerbshüter von einer frei werdenden Erzeugungskapazität von 20.000 Megawatt aus. Dann könnten rund 23 Prozent der Marktanteile von alternativen Anbietern besetzt werden.

Energiepreise


Um bei einem Komplettaustieg aus der Atomenergie die Stromversorgung kurzfristig zu sichern, müssen zunächst die weniger umweltfreundlichen Erzeugungsmethoden zum Einsatz kommen. Dafür müssen die deutschen Versorger zusätzliche Emissionszertifikate kaufen, die sich nach Ansicht von Energieexperten verteuern dürften. Das könnte ebenfalls zu Preiserhöhungen führen.


WO der Strom herkommt


Es gehe im Schnitt um Stromeinfuhren von 2500 Megawattstunden am Tag, sagte der Netzagentur-Chef jüngst der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". In erster Linie komme dieser Importstrom aus Frankreich und Tschechien, die Elektrizität in hohem Maße aus Kernkraft gewinnen. Auch Polen sei Energielieferant.
Der Präsident des Umweltbundesamtes, Jochen Flasbarth, hält einen kompletten Ausstieg aus der Atomenergie 2017 für möglich. Bis 2050 lasse sich der komplette Strombedarf Deutschlands aus erneuerbaren Energien decken, sagte er kürzlich der "Süddeutschen Zeitung". In den folgenden zwei Jahren könnten demnach durch ein verbessertes Spitzenlast-Management und Kapazitätsausbau 5000 bis 6000 Megawatt frei werden. Beides zusammen ermögliche bis 2013 die Abschaltung weiterer vier Kernkraftwerke.

Wer profitiert?

Das Atom-Moratorium beflügeln in erster Linie die Branche der Ökostrom-Anbieter. So kletterte der Conergy -Kurs nach der Katastrophe in Fukushima zeitweise um 100 Prozent, Solarworld schafften immerhin satte 38 Prozent.



Dies sind nur einige Prognsen bezüglich des Ausstiegs. Die wichtigste Frage wird nun sein, welche Regierung wird am Schalthebel der Macht sein; welche Regierung wird "wie" den Ausstieg vollziehen. Denn eines ist klar: Es gibt in Deutschland so etwas wie eine Allparteienkoalition - die Partei der Atomgegner. In keinem anderen Land ist die Gegnerschaft so groß, wie sie hierzu Lande gegen die Kernenergie ist. Es geht schon gar nicht mehr um das "ob", es geht schlicht um das "wie" und "wann.". Es wird so getan als wären ökonomische Interessen per se konträr gegenüber "sozialen", "menschlichen" (obwohl sie sich oft genug decken)Sachlichkeit spielt schon lange keine entscheidende Rolle mehr.

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