Kaum ein deutscher Kanzler, vermutlich noch nicht einmal Kiesinger, wurde vom linken Kabarett so gehasst wie Konrad Adenauer. Und das obwohl Adenauer fortschrittlicher war, als der Großteil der SPD zu dieser Zeit und viele seiner Parteimitgliedern in den 70zigern, 80zigern.
Nicht Angela Merkel hat 2009 den ersten schwulen Außenminister ins Kabinett geholt; Adenauer tat es mehr als 50 Jahre zuvor: Heinrich von Brentano di Tremezzo, ein gestandener konservativer Christdemokrat war so schwul wie 30 Friseure und wen interessierte das nicht die Bohne? Adenauer. "Dat ist mir ejal, solange er misch nit anpackt." antwortete er in gewohnt rheinländischer Gelassenheit.
Und trotzdem war er als Altbacken und Rechtskonservativ, sowie prädiktatorisch verschrien. Die gleichen Herz-Jesu Sozialisten mit Che Fahnen und Kuba Faible sollten sich eingestehen, dass ihr Dorado, gerade was Homosexualität angeht, nicht nur ein Entwicklungsland war und ist, es sogar politisch bedingte Hetze betrieben hat, bis zur Verfolgung; ob politisch bedingt oder gesellschaftlich. Adenauer war hier wegweisend, ohne es selbst zu realisieren. Es war ihm schlicht egal; ihm ging es um den Politiker, nicht um die sexuelle Orientierung. Letzteres ist eben kein Politikum, sondern schlicht Privatsache.
Donnerstag, 16. Juni 2011
Blog-Archiv
-
▼
2011
(204)
-
▼
Juni
(27)
- Brainfuck
- Tagebuch des JB
- Schein des Wahren
- Leben möglich
- Eine Geschichte
- Original
- Strahlen
- das was übrig bleibt
- Roth gegen Roth
- ich habe zugegeben
- kein Moralaposteltum
- gegen sich
- Hinkefuß
- Nicht schweigen
- Gedicht über die verlorengegangene Zeit
- Adenauer vs Che
- Weil du nichts bist
- sein ist
- nichts
- Einschläfernd
- Angewandte Religion
- kein bisschen
- Vorstadtharmonie
- Gestalten
- Käßfo....
- Ein Original
- es sein
-
▼
Juni
(27)