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Freitag, 29. Juli 2011

Etwas ungewohnt Gewöhnliches

In meinem Leben verschwende ich keine Zeit mit Erklärungen bezüglich meiner Homosexualität. Oder sie zu verteidigen. Sie zu politisieren. Ich finde das Bullshit und relativ unnötig.
Aber heute ist das mal anders. Aber keine Sorge, ich prangere nicht an, mach nicht auf Alice Schwarzer für Homos - nein. Ich lobe!
Man stelle sich eine Fußballkneipe vor. Flachbildschirme in den Ecken, Kicker, Dart, Billard. Klientel: Neben ein paar Studenten vornehmlich Arbeiter, die ihr Feierabendbier genießen und womöglich von ihren Hausdrachen flüchten. Und inmitten dieses Klientels, das an Testosteron- und Alkoholspiegel kaum zu überbieten ist;in einer Ecke, sitzend, zwei Homos. Aber nicht Schwule im Sinne George Michael, sondern Tucken. Jungtucken gewissermaßen. Dieses zum schreien komische Bild wird von einer Gleichgültigkeit des eben beschriebene Klientel begleitet, welches nicht weniger schreiend wunderbar ist: Denn Gleichtültigkeit heißt mehr als "Toleranz", also ertragen. Gleichgültigkeit heißt, es ist kein Thema, dass hier zwei Schwule Kicker spielen, ohne es zu können. Dass sie aus ihrer Neigung keinen Hehl machen. Ich persönlich scheiße auf "ToleranZ", mehr noch, Intoleranz ist oftmals Gebot. Ich stehe auf Gleichgültigkeit, Mittelfinger in die Luft, draufgeschissen - in die Fresse.
Schwule sind auch nur Menschen, mitunter beschissen und wunderbar - je nach Typ, ist ja auch völlig egal. Und ob sie Meterware lieber anal verlegen, ist so uninteressant ob Gladbach Fan oder Bayern.