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Sonntag, 19. April 2009

Obamaismus und unbequeme Wahrheiten

We are all Obama! Das dachte sich sicherlich auch Frank Walter (Bitte Englisch aussprechen!) Steinmeier, Deutschlands Barak, oder Barracke, als er heute im Technodrom in Berlin das SPD Wahlprogramm vorstellte. Ganz im Stile US amerikanischer Wahlkampfveranstaltungen, inklusive Umarmung der Kanzlerkandidatengattin, warb der Außenminister für sein Programm. Was fehlte war freilich die amerikanische Begeisterung, den Enthusiasmus der Menschen, der absolute Wille zur Veränderung. Auch wenn sich Frank Walters Rede zeitweise wie eine freie Übersetzung mehrerer Obama Reden anhörte.
Ganz und gar nicht amerikanisch war Franks Vokabular. Neben dem Linken Lieblingswort "Rendite" (was an Rendite schlecht sein soll, verstehe ohnehin wer will) bediente er sich auch an der Finanzkrisenwortneuschöpfung "Börsencasino". Auch die sozialdemokratischen Floskeln "soziale Gerechtigkeit" und "starke Schultern müssen mehr tragen" durften nicht fehlen. Immerhin und trotz allem Obamaismus, handelt es sich ier um einen gestandene Kritiker des "Turbokapitalismus".
Alles im allen war es eine Worthülsenveranstaltung. Genauso wird auch der Wahlkampf der SPD. Die SPD mag den Kampf um jede Stimme - Dort wachsen sie aus sich heraus, profitieren von ihrer eigenen Propaganda. Gehaltvoll geht es da schon lange nicht zu. Und wer die Wahrheit sagt, wer Unbequemlichkeiten vertritt, wird am Ende ins Gras beißen. So erging es 1990 Oskar Lafontaine und 2005 Angela Merkel.

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