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Sonntag, 21. August 2011

Inkontinenz und die Religionen

Was haben Inkontinenz und Transzendens gemeinsam? Nicht nur, dass immer mehr Menschen, die an eine Art Transzendenz glauben. aufgrund ihres Alters auch inkontinent werden. Nein, Transzendenz hat auch viel von geistiger Inkontinenz; dem unbändigen stupiden Willen aus Aberglaube eine Art Generalaxiom zu kreieren, das Widerwort nicht duldet.
Da sich etablierte Religionen dieser geistigen Inkontinenz als festen Bestandteil ihrer Doktrin zu eigen machten, steht sie auch in einem besonderes Fokus. Der säkulare Humanist sagt: Religion und Staat sind zu trennen und das mit allen Konsequenzen. Vom Abschaffen der Kirchensteuer bis zum Kappen steuerlicher Subventionen bzw stumpfe Direktzahlungen vom Staat. So hast das Bistum Speyer ein Jahresbudget, das so hoch ist, wie das gesamte Budget der katholischen Kirche Frankreichs. Pervers.
Der Durchschnittsgläubige ist sich seiner Sache sicher. Und es ist für ihn eine unsagbare Frechheit, wenn sie Widerwort erfahren. Rationale Menschen reflektieren; der Gläubige empört sich und projeziert allenfalls. Er reflektiert nicht die Defizite seiner Organisation, genauso wie er den Glauben an sich hinterfragt.Womöglich würde er am Ende gar nicht glauben und sein fein sauber konstruktiertes Gerüst aus Unwahrheiten und Altbackens bräche in sich zusammen wie die Bankentürme.
Für mich ist es immer noch erstaunlich, wie selbst intelligente Gläubige nach diesen Diskussionen, die keine sind, weil sie eben nicht reflektieren, in den Spiegel sehen können. Hier werden die Abgründe sichtbar, über die ein rationaler Mensch nur den Kopf schütteln kann. Eines jedoch ist offensichtlich: Mit Ratio gäbe es diese Organisationen nicht mehr. Denn Argumente sind endlich und Äpfel werden so lange zu Birnen gemacht, bis man dahinter kommt.